Vitamin B12 ist für die Nerven wichtig. Typische Zeichen eines Mangels und wer oft betroffen ist.
Kann jeder persönlich die Sehkraft der Augen verbessern oder gar Fehlsichtigkeit verhindern? Was hilft wirklich und welche Maßnahmen haben keinen Effekt?
Umfragen zufolge benötigen mehr als 67 Prozent der Deutschen eine Sehhilfe (Brillenstudie 2019/2020 Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen). Das bedeutet, sie sind meistens weit- oder kurzsichtig und brauchen für klares Sehen eine Brille oder Kontaktlinsen. Besonders verbreitet ist die sogenannte Altersweitsichtigkeit, die sich meist um das 45. Lebensjahr herum bemerkbar macht. Die Sehschwäche lässt nach und man sieht nur noch verschwommen, was zu nahe vor den Augen liegt. Auch einige Erkrankungen können zu einer schlechten Sicht führen. Doch es gibt einige Maßnahmen, um die Sehkraft zu stärken, sodass es entweder erst gar nicht zu einer Fehlsichtigkeit kommt oder diese sich zumindest nicht weiter verschlechtert.
Wellness für die Augen
Ein gesunder Lebensstil fördert die Gesundheit und kann auch die Sehkraft verbessern. Besonders wichtig sind dabei:
Vor allem bei Tätigkeiten, die sehr anstrengend für die Augen sind, beispielsweise bei Arbeiten am Bildschirm, am Mikroskop oder an kleinen Gegenständen. Dann tut es auch gut, die gewölbten Hände kurz über die Augen zu legen und so für etwas Dunkelheit zu sorgen. Auch eine leichte Kühlung, zum Beispiel durch spezielle Gel-Brillen aus dem Kühlschrank empfinden viele als angenehm. Wer lange am Bildschirm oder Handy sitzt, sollte aktiv in die Ferne schauen und bewusst „blinzeln“, da die Augen das am Bildschirm nicht so häufig tun wie „sonst“.
Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an antioxidativen Nährstoffen kann die Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration hinauszögern. Das ist im höheren Alter eine häufig vorkommende Netzhauterkrankung, die zu irreversiblen Schädigungen der Augen und somit zum teilweisen Verlust der Sehkraft bzw. der Sehschärfe führen kann. Auch andere Augenerkrankungen wie Grauer und Grüner Star oder das Glaukom könnten durch Nährstoffmangel begünstigt werden. Diese Lebensmittel enthalten besonders viel Lutein: Paprika, Rote und gelbe Rüben, Brokkoli, Feldsalat, Spinat, Erbsen, Grünkohl, Johannisbeeren, Zitronen und Orangen.
Natürlich ist auch ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt ratsam. Besonders, dann wenn
– bereits eine Fehlsichtigkeit besteht
– sich etwas an der Stärke der Sehkraft verändert
– eine erbliche Vorbelastung für Augenerkrankungen besteht
– man andere Beschwerden am Auge wahrnimmt
Wahrheit und Mythen
Ganz viele Möhren essen, weil das Carotin gut für die Sehkraft ist! Ist an diesem weit verbreiteten Ratschlag was dran? Darauf gibt es keine ganz eindeutige Antwort. Möhren sind zwar gesund, müssten aber in riesigen Mengen gegessen werden, um sich auf die Verbesserung der Sehkraft auszuwirken.
Carotinoide werden im Körper übrigens am besten in Kombination mit etwas Fett aufgenommen. Rohes Gemüse sollte man also am besten mit einem leichten Dip verzehren, in gekochter Form hilft ein kleines Stückchen Butter oder Pflanzenfett.
In grünem Gemüse ist außerdem viel Vitamin B enthalten, welches für die Verarbeitung von Sinneseindrücken verantwortlich ist. Omega 3-Fettsäuren, die unter anderem in Fisch zu finden sind, schützen ebenfalls die Netzhaut. Die Vitamine C und E bewahren unter anderem die Augen vor Zellschäden, sie kommen in sehr vielen Obst- und Gemüsesorten vor.
Neben einer vitaminreichen Ernährung ist auch eine ausreichende Trinkmenge ganz wichtig für die Stärkung der Sehkraft. So kann von innen eine Austrocknung der Augen vermieden werden.
Sehtraining – Fehlsichtigkeit wegtrainieren?
Leider verhält es sich mit den Augenmuskeln nicht so wie mit Oberarm- oder Beinmuskeln. Sie sind nicht einfach trainierbar. Sogenannte Sehschulen und einige Ratgeberbücher versprechen eine Vermeidung oder Besserung von Fehlsichtigkeit durch Augengymnastik oder Training. Viele davon berufen sich auf den Augenarzt William Bates, der in den 20-Jahren ein spezielles Sehtraining entwickelte. Wissenschaftlich konnte eine Wirksamkeit bis heute nicht nachgewiesen werden. Wer allerdings unter müden und überanstrengten Augen leidet, kann einige Übungen als wohltuend empfinden.
Hilfe für trockene und gereizte Augen
Die Augen jucken, brennen und sind gerötet – viele kennen das nach einem langen Bildschirmarbeitstag oder einem Aufenthalt in trockener Luft wie beispielsweise im Flugzeug oder im Winter in geheizten Räumen. Auch Kontaktlinsenträger und Allergiker leiden häufig darunter. Es entsteht, weil die Augen nicht mehr genug mit Tränenflüssigkeit benetzt werden. In Ihrer Apotheke gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Augentropfen, die den Tränenfilm befeuchten und stabilisieren. In der Regel enthalten sie den stark feuchtigkeitsbindenden Wirkstoff Hyaluron in unterschiedlichen Konzentrationen, manchmal noch verstärkt mit Ectoin. Lipide verringern die Verdunstung des Tränenfilms, Dexpanthenol wirkt heilend, Euphrasia reizlindernd. Je nach der Intensität der Beschwerden suchen wir mit Ihnen das geeignete Präparat heraus. Alle Tropfen sollten mehrfach pro Tag angewandt werden, für die Nacht gibt es spezielle Gele mit einer höheren Viskosität, die länger anhalten.
Richtige Dosierung
Ob als pflanzliches Mittel mit Euphrasia (Augentrost), Calendula oder mit Hyaluron – in der Apotheke gibt es eine große Auswahl an Augentropfen zur Befeuchtung und Reizlinderung. Angeboten werden sie entweder als Tropffläschchen oder in praktischen Einzeldosen. Diese sind besonders empfehlenswert, wenn Sie die Tropfen nur hin und wieder benötigen. Denn geöffnete Augentropfen haben nur eine relativ geringe Haltbarkeitsdauer, in der Regel sechs bis acht Wochen. Einzeldosen enthalten zudem in der Regel keine Konservierungsstoffe. Ihre Apotheke berät Sie gerne dazu!
Florian Wehrenpfennig,