Erschöpft und ausgebrannt? Achten Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers und werden Sie rechtzeitig aktiv!
Unwohlsein, Übelkeit, Bauchkrämpfe: Viele kennen das. Vor allem junge Frauen sind von Regelschmerzen betroffen. Was hilft und wann ein Besuch beim Arzt angezeigt ist.
Jeden Monat das Gleiche: Unwohlsein, Übelkeit und manchmal sogar heftige Krämpfe im Unterleib. Zahlreiche Frauen leiden kurz vor oder während der Menstruation unter Regelschmerzen, auch Dysmenorrhoe genannt. Auch viele Teenager haben mit Menstruationsbeschwerden zu kämpfen, sobald sie ihre Periode bekommen.
Die meisten Frauen kommen damit zurecht. Bei manchen sind die Symptome aber so ausgeprägt, dass ihr Alltag stark eingeschränkt und an Schule oder Arbeit nicht zu denken ist. Die gute Nachricht: Auch wenn die Regelblutung zum „Frausein“ dazugehört, heftige Schmerzen muss man deshalb nicht hinnehmen.
Regelschmerzen: Was steckt dahinter?
Während der Regelblutung stößt der Körper Gebärmutterschleimhaut ab. Diese wurde zuvor aufgebaut, damit sich ein eventuell befruchtetes Ei gut einnisten kann. Ist keines vorhanden, wird sie abgestoßen. Das funktioniert, indem sich die Muskeln in der Gebärmutter zusammenziehen. Und das kann Schmerzen verursachen. Diese strahlen manchmal in den Körper ab. Deshalb klagen einige Frauen im Zusammenhang mit der Periode auch über Rückenschmerzen.
Oft fangen die Beschwerden an, kurz bevor die Regelblutung einsetzt, und halten ein paar Tage lang an. Leiden die Frauen vor allem an den Tagen vor den Tagen, nennen Fachleute das auch „prämenstruelles Syndrom“, oft PMS abgekürzt.
Typische Regelbeschwerden
Bis zu neunzig Prozent der Frauen kennen Menstruationsbeschwerden – manche trifft es immer wieder, andere haben nur selten damit zu kämpfen. Auch die Symptome sind unterschiedlich:
- Reizbarkeit
- Übelkeit
- Kopfschmerzen bis zu Migräne
- Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib
- Rückenschmerzen
- Spannungsgefühl in den Brüsten
Darüber sprechen
Gerade bei Teenagern ist es wichtig, dass die Eltern die Tochter auf ihre erste Regelblutung vorbereiten und das Positive betonen – nämlich die Entwicklung vom Kind zu einer erwachsen werdenden Frau. Es hilft, darüber zu sprechen, dass Regelschmerzen bei vielen jungen Frauen auftreten, kurz nachdem sie das erste Mal ihre Tage bekommen haben. Manchmal treten die nervigen Begleiterscheinungen auch erst später auf. Andere hingegen erleben während der Menstruation kaum Einschränkungen. Dieses Wissen kann beruhigen.
Tipps gegen Regelschmerzen
Betroffene Mädchen und Frauen können eine Menge gegen Regelbeschwerden tun. Mit diesen Tipps lassen sich Regelschmerzen gut vorbeugen und lindern:
Mönchspfeffer hilft bei Unterleibskrämpfen, zu starken oder unregelmäßigen Blutungen. In Ihrer Apotheke erhalten Sie Tabletten oder Kapseln gegen Menstruationsbeschwerden mit gleichbleibend dosiertem Mönchspfeffer in Arzneibuchqualität.
Wann sind Schmerzmittel sinnvoll?
Schmerzmittel können bei akuten Beschwerden gut helfen, sollten aber keine Dauerlösung sein. Weil sie die Produktion der Prostaglandine (schmerzauslösende Botenstoffe) hemmen, sind sogenannte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) geeignet. Darunter fallen Wirkstoffe wie Ibuprofen und Naproxen, wobei Naproxen eine sehr lang anhaltende Wirkung zeigt. Auch Paracetamol ist möglich, wirkt jedoch oft schwächer. Entkrampfend wirken auch Tabletten mit Butylscopolaminiumbromid, die zum Teil auch mit Paracetamol kombiniert sind.
Vorsicht ist bei Acetylsalicylsäure (ASS) geboten, da sie gerinnungshemmend wirkt. Das kann die Blutung verstärken. Junge Frauen sollten den Wirkstoff nicht bei Regelschmerzen anwenden, zumal er frühestens ab dem Alter von 12 Jahren zugelassen ist.
Wichtig: Die oben genannten Wirkstoffe sind in verschiedenen Medikamenten enthalten, zum Beispiel auch in Kombinationspräparaten gegen Erkältung. Sprechen Sie uns an. Wir informieren Sie zu möglichen Wechselwirkungen und beraten Sie, damit es nicht zu Überdosierungen kommt. Wir sagen Ihnen auch, welche Medikamente Sie gleichzeitig einnehmen können.
Antibabypille in erster Linie zur Verhütung
Auch die Antibabypille ist eine Möglichkeit, Regelbeschwerden in den Griff zu bekommen. Sie greift jedoch in den Zyklus ein. Denn sie verhindert den Eisprung. Der Körper bildet dadurch weniger Gebärmutterschleimhaut, somit ist die Blutung meist schwächer. Für alle, die ohnehin mit Hormonen verhüten wollen, kann die Pille eine gute Option sein. Hier sollten sich Frauen und Mädchen jedoch ärztlich beraten lassen.
Regelschmerzen: Wann zum Arzt?
Wenn Sie oder Ihre Tochter bisher keine Regelbeschwerden hatten und irgendwann vermehrt mit Symptomen wie Krämpfen oder Übelkeit zu kämpfen haben, ist eine Kontrolle beim Frauenarzt sinnvoll. Auch wenn die Schmerzen so stark sind, dass Job oder Schule kaum zu meistern sind, ist das ratsam. Ebenso wenn die Regelblutungen sehr heftig sind oder in kurzen Abständen kommen. Ein Mediziner kann abklären, ob eventuell eine andere Ursache für die Beschwerden vorliegt.
Halten Sie sich warm
Mit speziellen Wärmepflastern aus Ihrer Apotheke haben Sie auch unterwegs die Möglichkeit, entspannende Wärme zu genießen. Die Pflaster lassen sich einfach auf Bauchhöhe auf die Haut oder die Wäsche kleben. Hier geben sie dann bis zu acht Stunden lang Wärme ab und sind dabei quasi unsichtbar.
Florian Wehrenpfennig,